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SCHWIMMBADWASSER-AUFBEREITUNG

Inhalt:


1) Einführung

2) Berechnung Wasservolumen

3) Physikalische Wasseraufbereitung

4) Bestimmung der Wasserqualität

4.1) Wasseranalyse-Produkte

4.2) Vier Grundbedingungen der Wasserqualität

4.3) Langelier-Index

5.) Chemische Wasseraufbereitung

5.1) Desinfektion

5.2) idealer DPD-1-Messwert für freies Chlor

5.3) weitere Gebiete der Schwimmbadwasser-Aufbereitung

5.4) Übersicht Probleme, Ursachen und Abhilfe

5.5) Melpool-Produkte-Tabelle



1) EINFÜHRUNG Ein Schwimmbad symbolisiert vor allem Komfort und Wohlbefinden. Ein klares und glitzerndes Wasser lädt unwiderstehlich zu einer Erfrischung oder auch nur einfach zur Entspannung am Beckenrand ein. Ein Schwimmbad ist ein beliebter Ort, um sich mit der Familie oder Freunden zu treffen. Das Schwimmbad ist außerdem eine außergewöhnliche Quelle der Gesundheit und der Fitness. Schwimmen wird von Ärzten als zugleich einfachster und vielseitigster Sport angesehen.

Die Freuden des Bades stehen in direkter Beziehung zur Qualität des Wassers. Diese Qualität bedarf einer genauen Aufmerksamkeit und Sorgfalt. Die Schwimmbadpflege kann lästig, ärgerlich und sogar extrem teuer werden, wenn das Wasser nicht zur rechten Zeit mit guten Produkten behandelt wird. Es ist also im Interesse des Schwimmbadbesitzers, mit den Parametern vertraut zu werden, die die Qualität seines Wassers beeinflussen können. Einige Grundbegriffe derSchwimmbadwasser- Aufbereitung sind notwendig, um unnötige Arbeiten und Ausgaben zu vermeiden. Dank einer zielgerechten Wasserbehandlung kann man sich in seiner Freizeit seines Schwimmbades erfreuen, anstatt sich mit uneffizienten, zeitraubenden Wasserkorrekturen aufzuhalten.

Um ein ideales, das heißt klares und gesundes Schwimmbadwasser einzustellen und aufrecht zu erhalten, bedarf es einer guten mechanischen und chemischen Wasseraufbereitung.

2) Berechnung Wasservolumen
Die Basis aller Überlegungen der physikalischen und chemischen Wasseraufbereitung ist das Wasservolumen. In der Praxis werden hier bereits oftmals falsche Daten errechnet, was dann alle weiteren Schritte erschwert. Deshalb im Folgenden die Formeln für die Berechnung des richtigen Wasservolumens:

Rechteckbecken: Länge x Breite x mittlere Wassertiefe Rundbecken: Durchmesser x Durchmesser x mittlere Wassertiefe x 0,78 Ovale Becken: Größte Länge x größte Breite x mittlere Wassertiefe x 0,89 Achtform-Becken: Größte Länge x größte Breite x mittlere Wassertiefe x 0,85

3) Physikalische Wasseraufbereitung
besteht im Wesentlichen aus der Wasserzirkulation mit der eingebauten Filterung. In privaten Schwimmbecken werden vor allem Sand- und Kartuschenfilter verwendet.

Kartuschenfilter haben besonders feine Filtereigenschaften. Sie haben allerdings den Nachteil, daß sie nur relativ umständlich zu reinigen sind (Abspritzen mit Gartenschlauch). Sandfilter hingegen sind besonders servicefreundlich, die wöchentliche Reinigung geschieht mittels einer einfachen "Rückspülung". Durch die Rückspülung muss auch jeweils eine gewisse Menge Wasser ersetzt werden. Die Filterleistung von Sandfiltern ist nicht so fein wie die von Kartuschenfiltern, allerdings kann man durch zusätzliche Verwendung eines Flockmittels auch mit Sandfiltern eine sehr feine, den Kartuschenfiltern vergleichbare Filterwirkung erreichen. Kieselgurfilter haben noch feinere Filtereigenschaften, sie sind jedoch recht teuer und neigen eher zu Verstopfungen, insbesondere bei hartem Wasser. Auch die Serviceseite ist komplizierter. Aus diesen Gründen werden Kieselgurfilter im deutschsprachigen Raum eher selten eingesetzt.

Das gesamte Schwimmbadwasser soll täglich ca. 1,5-fach umgewälzt und gefiltert werden.
Beispiel : bei einem Wasservolumen von 40 m³ und einer Filteranlagen-Leistung von 8 m³/Stunde sollte die Filteranlage täglich 7,5 Stunden laufen, am besten in zwei Hälften jeweils morgens und abends. (40 : 8 x 1,5 = 7,5)

Wöchentlich soll der Beckenboden abgesaugt und der Filter gereinigt werden.

4) Bestimmung der Wasserqualität

4.1) Wasseranalyse-Produkte
Basis jeder Wasseraufbereitung ist (neben dem Wasservolumen) die Bestimmung der Wasserqualität.
Hierzu bieten wir unseren Kunden die folgenden Produkte an: - Pooltester und einfach Testkits für private Schwimmbadbesitzer
- Photometer und Komparatoren für öffentliche Bäder und Schwimmbadbauer

4.2) Vier allgemeine Grundbedingungen bestimmen die Qualität des Schwimmbadwassers:
4.2.1) die Gesamtmenge der gelösten Feststoffe
4.2.2) Säure-/ Basenwert (pH-Wert)
4.2.3) die gesamt-Alkalinität ( m-Wert)
4.2.4) die Härte des Wassers ( 0 dH )

4.2.1) Gesamtmenge der gelösten Feststoffe
Hierunter versteht man die Summe der im Wasser gelösten festen Stoffe wie Metalle, Mineralien und Verschmutzungen. Zu Beginn sind diese Partikel für das menschliche Auge unsichtbar klein. Bei einer weiteren Anreicherung des Wassers mit solchen Feststoffen ergibt sich eine Sättigung mit Ausfällungen, die sich am Boden und an den Wänden absetzen und das Wasser trüben und färben. Eine ideale Wasserqualität sollte weniger als 450 ppm ( ppm = Teile pro Millionen = mg/Liter oder g/m3) gelöste Feststoffe enthalten. Die oberste tolerierbare Grenze im Schwimmbadwasser liegt bei 1000 ppm. Ein höherer Wert reduziert die Wirksamkeit der Desinfektionsmittel, der Algizide sowie der anderen Pflegeprodukte.
Bei Verdacht der Überschreitung dieser Grenze wird empfohlen, dem Becken eine kleine Wasserprobe zu entnehmen und dieses Muster einem Schwimmbad-Chemikalien-Händler oder einem Untersuchungslabor zur Begutachtung zu geben. Dort wird man den Wert feststellen und eine dem entsprechende Vorgehensweise empfehlen.
Die einfachste Methode, der Entwicklung eines zu hohen Wertes vorzubeugen, ist der regelmäßige Austausch kleinerer Anteile des gesamten Schwimmbeckenwassers. Zusätzlich wird ein regelmäßiger Austausch der gesamten Wassermenge spätestens alle drei Jahre empfohlen. Ein "älteres" Wasser hat normalerweise einen sehr hohen Feststoff-Gehalt und sollte jede Woche partiell durch neues Wasser ersetzt werden. Bei Sandfiltern werden längere Gegenstrom-Reinigungsvorgänge empfohlen.

4.2.2) pH-Wert
Der pH-Wert drückt das Verhältnis Säure/Lauge des Wassers auf einer Wertetabelle von 0 bis 14 aus. Bei pH-Wert 7 wird Wasser als neutral bezeichnet. Je mehr der Wert unter 7 fällt, um so saurer ist das Wasser. Umgekehrt wird bei steigendem pH-Wert das Wasser zunehmend basisch. Ein leicht basischer oder saurer pH-Wert des Schwimmbadwassers ist für den Menschen nicht schädlich. Bier zum Beispiel, mit einem pH-Wert von 3 - 4, lässt sich bekanntlich ohne Schwierigkeiten trinken. Obwohl also ein leicht saures oder basisches Badewasser die Gesundheit des Menschen nicht beeinflusst, darf die Kontrolle des pH-Wertes des Schwimmbadwassers nicht unterschätzt oder vernachlässigt werden. Ein schlechter pH-Wert kann mittel- und langfristig eine Vielzahl von kostenintensiven Folgeschäden nach sich ziehen, wie zum Beispiel notwendig werdende Wechsel von Pumpen, Filtern, Dichtungen oder Rohren.
Häufig wird bei einem "Grünwerden" des Wassers (Algenbildung) davon ausgegangen, daß nicht genug Chlor ins Wasser gegeben wurde. Wenn jedoch der pH-Wert des Wassers über 8 steigt, ist dieser an dem Problem schuld. Obwohl der pH-Wert des Wassers zur Erreichung/Beibehaltung einer guten Qualität innerhalb einer relativ großen Spannweite zwischen 7,0 und 7,6 liegen sollte, wird generell empfohlen, daß dieser Idealerweise zwischen 7,2 und 7,4 liegen sollte.
Was passiert, wenn sich der pH-Wert des Wassers außerhalb der Bandbreite von 7,2 - 7,4 bewegt?
Bei einem zu niedrigen pH-Wert (unter 7) wird Wasser aggressiv. Es verursacht an allen metallischen Teilen Korrosion, so z.B. an Dichtungen, Rohren und Filteranlagen. Darüber hinaus verbraucht sich das Chlor wesentlich schneller. Bei einem zu hohen pH-Wert (über 7,6) wird die bakterizide Wirkung des Chlors stark reduziert, bis zu dem Ausmaß, daß das Wasser grün wird, selbst bei hohem Chlorgehalt. Es bilden sich außerdem Kalkablagerungen in den Rohren und in der Pumpe, die die Wirksamkeit des ganzen Wasserkreislauf-Systems reduzieren. Gleichzeitig können Haut- und Augenreizungen auftreten. Oftmals wird bei diesen Reizungen angenommen, daß diese von einem zu hohen Chlorgehalt des Wassers herrühren. In Wirklichkeit sind sie auf den zu hohen pH-Wert des Wassers zurückzuführen.

Aus den oben genannten Gründen ergibt sich die Notwendigkeit, den pH-Wert des Wassers regelmäßig zu kontrollieren und ihn ggf. mittels geeigneter Mittel neu einzustellen.

4.2.3) Gesamt-Alkalinität ( m-Wert ):
Hierunter versteht man das quantitative Maß der Alkalien-Bestandteile des Wassers, also der Bikarbonate, Karbonate, Hydroxyde etc.. Die Gesamt-Alkalinität wird in ppm oder Grad m ausgedrückt. 1 o m entspricht 17,86 ppm CaCO3. Die Gesamt-Alkalinität dämpft pH-Wert-Veränderungen. Je niedriger die Gesamt-Alkalinität ist, desto leichter kann man den pH-Wert verändern, indem man dem Wasser eine Säure oder eine Base zufügt. Je höher die Gesamt-Alkalinität ist, desto schwerer ist es, Veränderungen des pH-Wertes herbeizuführen. Der ideale Wert der Gesamt-Alkalinität liegt zwischen 100 und 150 ppm. Bei einem Wert über 175 ppm muss man sehr viel mehr Säure oder Lauge zugeben, um den pH-Wert zu verändern. Unter 60 ppm ist der pH-Wert nicht stabil. Um die Gesamt-Alkalinität des Wassers auf einen zufriedenstellenden Wert einzustellen, bedarf es Geduld, da der pH-Wert gleichzeitig innerhalb der Bandbreite von 7,2 und 7,4 bleiben soll. Die Korrekturen des Gesamt-Alkalinität und des pH-Wertes soll mit kleinen Mengen der entsprechenden Produkte vorgenommen werden, um dem Wasser die Möglichkeit zu geben, einen stabilen Zustand aufzubauen.
Die Hinweise auf den Etiketten der Produkte müssen genau beachtet werden. Normalerweise muss eine einmal eingestellte Alkalinität nicht mehr nachgeregelt werden.

4.2.4) Wasserhärte ( dH ):
Die Gesamt-Wasserhärte hängt von der Menge der im Wasser befindlichen gelösten Calciumsalze und Magnesiumsalze ab. In der Schwimmbadwasser-Chemie sind jedoch die Calciumsalze das wichtigste Element bezüglich der Wasserhärte, da sie schlechter löslich sind als Magnesiumsalze. Diese sollte zwischen 100 und 200 ppm ( = 5,6 - 11,2o dH) liegen. Später in diesem Text wird noch genauer erklärt, daß die Wahl der Schwimmbad-Chemikalien auch von der Wasserhärte abhängen sollte. Bei einer zu hohen Wasserhärte treten Kalkablagerungen in den Rohren, Pumpen und Filtern auf und das Wasser wird trüb, speziell bei ansteigendem pH-Wert. Bei zu hoher Wasserhärte kann Melpool CAL hinzugeben und/oder das Wasser mit weicherem Wasser verdünnt werden.
Bei zu niedrigerer Wasserhärte empfehlen wir die Verwendung von MELPOOL 70/G oder MELPOOL 70/20, da diese beiden Chlorungs-Produkte die Menge der im Wasser gelösten Calciumsalze zunehmend erhöhen.

4.3) Langelier-Index (LI)
Für diejenigen Schwimmbad-Besitzer, die nach einer perfektionierten Wasserbehandlung streben, wird im folgenden eine Formel aufgeführt, die auf einfache Art helfen soll, zu einem idealen und stabilen Schwimmbadwasser zu kommen. Hierzu müssen folgende Werte festgestellt werden: Temperatur, pH-Wert, Gesamt-Alkalinität, Calcium-Härte. (Die entsprechenden Analysen-Sets können als Schwimmbad-Zubehör-Artikel im entsprechenden Fachhandel gekauft werden.) Die vereinfachte Langelier-Formel (LI) geht von einer mittleren Gesamtmenge aus, die den Wert von 1000 ppm nicht überschreitet.
LI = pH-Wert + Temperatur-Faktor + Härte-Faktor + gesamt-Alkalinitäts-Faktor -12,1 oder abgekürzt: LI = pH + TF + HF + GAF - 12,1

Obige Werte können anhand der folgenden Tabelle festgestellt werden:

TEMPERATUR HÄRTE GESAMT-ALKALITÄT-FAKTOR
Grad C. = TF odH = ppm = HF ppm = GAF
0 0,0 0,3 5 0,3 5 0,7
3 0,1 1,4 25 1,0 25 1,4
8 0,2 2,8 50 1,3 50 1,7
12 0,3 4,2 75 1,5 75 1,9
16 0,4 5,6 100 1,6 100 2,0
19 0,5 8,4 150 1,8 150 2,2
24 0,6 11,2 200 1,9 200 2,3
29 0,7 16,8 300 2,1 300 2,5
34 0,8 22,2 400 2,2 400 2,6

Beispiel: pH : 8,0
Temperatur : 24 Grad C = TF 0,6
Wasserhärte (Calcium) : 150 ppm = HF 1,8
gesamt-Alkalinität : 200 ppm = GAF 2,3

LI = pH + TF + HF + GAF - 12,1
LI = 8,0 + 0,6 + 1,8 + 2,3 - 12,1
LI = 0,6

Nach der Ermittlung des Wertes LI kann anhand der nun folgenden Liste der Zustand und die empfohlene Behandlungsweise des Schwimmbadwassers abgelesen werden.

LI Wasserzustand Behandlungsvorschlag
unter - 0,5 Tendenz zu Korrosion siehe Tabelle Probleme (Kapitel 5.4)
- 0,5 bis - 0,2 akzeptables Gleichgewicht regelmäßig überwachen
- 0,1 bis 0,1 ideales Gleichgewicht --
0,2 bis 0,5 akzeptables Gleichgewicht regelmäßig überwachen
ab 0,6 Tendenz zu Kalkablagerungen siehe Tabelle Probleme

(Kapitel 5.4)
Für obiges Beispiel lautet die Lösung:
Den pH-Wert mittels Verwendung von Melpool pH-minus auf 7,5 reduzieren, dies vermindert gleichzeitig die Gesamt-Alkalinität um 20-30 ppm.

5) CHEMISCHE WASSERAUFBEREITUNG
5.1) Desinfektion
Das Schwimmbadwasser benötigt eine Pflege, die entzündliche Mikroorganismen wie Bakterien und Viren zerstört, organische Verunreinigungen auflöst und Algenwachstum vorbeugt. Chlor ist das bekannteste und gebräuchlichste Desinfektionsmittel. Es wird in vielen verschiedenen chemischen Formen angeboten. Die Auswahl des Produktes richtet sich nach den generellen Bedingungen des zu behandelnden Wassers und des bestehenden Klimas. Im wesentlichen werden zwei Produktgruppen verwendet, die wir beide anbieten können:

- anorganische, unstabilisierte Produkte (MELPOOL 70/G, 70/20)
- organische, stabilisierte Produkte (MELPOOL 50/20, 55/G, 90/G, 90/20, 90/200)

5.1.1) Kontinuierliche Desinfektion
Für Außenbecken empfehlen wir als Standard-Produkt zur kontinuierlichen Schwimmbadwasser-Aufbereitung nach wie vor den Einsatz von stabilisierten Chlorverbindungen, z.B. MELPOOL 90/200 oder MELPOOL 90/20. Es handelt sich hierbei um Tabletten mit einem Gehalt von über 90 % Chlor und einem Gewicht von 200 gr (für Becken ab 35 m²) bzw. 20 gr (für kleinere Becken). Für Innenbecken und Whirlpools empfehlen wir außerdem MELBROME, eine Brom-Chlor-Verbindung, die alle Vorteile des Chlors besitzt, es ist jedoch in einem wesentlich breiteren pH-Wert-Spektrum gut wirksam. Es entstehen keine Chloramine im Wasser, also ist das Wasser geruchsfrei und frei von Verursachern von Haut- und Augenreizungen. Da Melbrome nicht UV-stabilisiert ist, ist bei Außenbecken mit direkter Sonneneinstrahlung der Verbrauch etwas höher als bei Melpool 90/200 bzw. Melpool 90/20.

5.1.2) Stoß-Desinfektion
Sie wird angewendet, um Chloramine wieder in freies Chlor umzuwandeln. Die Stoß-Chlorung hat mehrere Ziele: Sie dient der Vernichtung von denjenigen Mikroorganismen, die eine normale Chlorung überleben würden. Sie verhindert darüber hinaus die Bildung von Algen und ermöglicht die Eliminierung von unerwünschten Chloraminen. Aus diesen Gründen ist eine regelmäßige Stoß-Chlorung eine Voraussetzung für eine gute Schwimmbadpflege. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, daß ein unangenehmer Chlor- Geruch sowie Augen-Reizungen oftmals fälschlicherweise als ein Zeichen für einen zu hohen Chlor-Gehalt verstanden wird. In Wirklichkeit wird dieser Geruch jedoch oft durch einen hohen Gehalt an Chloraminen und einen niedrigen Gehalt an freiem Chlor verursacht. Eine Stoß-Desinfektion wird nach dem ersten Einlassen des Wassers und danach wöchentlich in Ergänzung zur kontinuierlichen Desinfektion empfohlen. Unsere Produkte hierzu: -bei weichem/mittelhartem Wasser in Außenbecken: MELPOOL 70/G = unstab. Chlorgranulat -bei Innenbecken bzw. bei sehr hartem Wasser : MELPOOL AKT/G= Aktivsauerstoff-Granulat Um den Cyanursäure-Gehalt (ideal: ca 50 ppm, max: 100 ppm) im Wasser nicht unnötig zu erhöhen, empfehlen wir für die Stoß-Chlorung nicht die Verwendung von organischen Chlorverbindungen.

5.1.3) Freies Chlor
Dies ist der Teil des Chlors im Wasser, der nicht durch Bakterien, Algen oder andere organische Verunreinigungen umgesetzt wurde und über die große notwendige Oxidations- und Desinfektionskraft verfügt, die für die Erhaltung eines klaren und gesunden Wassers nötig ist. Wichtig ist die Tatsache, daß die desinfizierende Kraft des Chlors vom pH-Wert abhängt. Wie bereits erwähnt, verringert ein zu hoher pH-Wert die Effizienz des freien Chlors, selbst wenn mittels der DPD-Nr.1-Tabletten ein ausreichend hoher Chlorgehalt festgestellt wurde. Dies ist einer der Gründe für die Empfehlung, das Wasser immer innerhalb der bereits voeher genannten pH-Werte zu halten.

5.1.4) Chloramine oder gebundenes Chlor
Diese Stoffe verbinden sich mit Ammonium-Bestandteilen, die durch Transpiration und durch das, was kleine Kinder ggf. trotz Verbot ins Wasser machen, ins Wasser gelangen. Chloramine sind verantwortlich für den Chlorgeruch, der oftmals irrtümlich als ein Indiz gewertet wird, daß das Wasser einen zu hohen Chlorgehalt hat. Von den Chloraminen werden darüber hinaus ggf. Haut- und Augenreizungen verursacht. Chloramine entstehen oftmals bei einem Wasser mit niedrigem Chlorgehalt. Obwohl Chloramine durchaus noch desinfizierende Eigenschaften besitzen, hat freies Chlor eine 100-fach höhere Wirksamkeit. Stabilisierte Chlorprodukte verursachen weniger Chloramine als nicht-stabilisierte Chlorprodukte.

5.2) Idealer Messwert für freies Chlor:
Grundsätzlich muss zwischen zwei Gruppen von Chlorverbindungen unterschieden werden, die auch zwei verschiedene ideale Messwerte für das freie Chlor nach der DPD-1-Methode bedingen.

5.2.1) anorganische Chlorverbindungen, z. B.:
Calciumhypochlorit (Melpool 70/G und Melpool 70/20) und Natriumhypochlorit (Melpool 13/F) Sie werden gemäß der DIN 19643 hauptsächlich in öffentlichen Bädern eingesetzt. Hierfür beträgt der ideale DPD-1-Messwert für freies Chlor: 0,5 mg/l

5.2.2) organische Chlorverbindungen, z. B.:
Di- und Trichlorcyanursäure (Melpool 50/20, 55/G, 90/G, 90/20, 90/200), aber auch anorganische Chlorverbindungen mit gleichzeitigem Einsatz des Chlor-Stabilisators ICA: Diese stabilisierten Verbindungen werden meistens in privaten Schwimmbädern eingesetzt. Der Chlorstabilisator ICA verändert den DPD-1-Messwert. Deswegen ist hierbei der ideale Chlorwert abhängig vom Chlor-Stabilisator-Gehalt (ICA = Isocyanursäure) im Wasser. Bei regelmäßigem Gebrauch von organischen Chlorverbindungen steigt der Cyanursäure-Gehalt im Schwimmbad stetig an, bei bestimmungsgemäßem Gebrauch monatlich um ca. 10 mg/l. (Beispiel: Nach 4 Monaten liegt der Cyanursäure-Gehalt im Pool bei ca. 40 mg/l.) Eine genauere Bestimmung des Cyanursäure-Gehaltes ist natürlich mit einem entsprechendem Cyanursäure-Testkit möglich.

Idealer DPD-1-Messwert, abhängig vom Cyanursäure-Gehalt im Wasser:
Bei ... mg/l Cyanursäure ist der ideale DPD-1-Messwert für freies Chlor: ...mg/l

Cyanursäure...........Chlor
0..................0,5
2..................0,6
5..................0,7
10..................0,9
20..................1,0
30..................1,1
40..................1,2
50..................1,3
60..................1,3
70..................1,3
80..................1,4
90..................1,4
100................. 1,5

Der steigende ideale DPD-1-Messwert für freies Chlor bedeutet keinen im Laufe der Saison steigenden Verbrauch an Wasseraufbereitungs-Produkten. Der Verbrauch bleibt im Laufe der Saison gleichmäßig niedrig. Um eine effiziente Wasseraufbereitung zu gewährleisten, sollte der Stabilisator-Gehalt im Beckenwasser nicht über 100 mg/l steigen. Im Freibad kommt man in einer Saison bei normaler Dosierung bei weitem nicht an diesen Grenzwert heran. Bei Innenbädern kann dieser Wert unter Umständen innerhalb eines Jahres erreicht werden. Wir empfehlen jedoch generell, das Beckenwasser 1 x pro Jahr zu wechseln.

5.3. WEITERE GEBIETE DER SCHWIMMBADWASSER-AUFBEREITUNG
5.3.1) Algen-Vorbeugung / -Bekämpfung:
Die Basis zur Vorbeugung von Algen ist eine genaue Einhaltung der oben genannten idealen pH-Werte und der Chlor- bzw. Bromgehalte. Zusätzlich können folgende Algizide dem Wasser zugegeben werden: Melpool QAC super: schaumarmes, besonders sparsam einzusetzendes Produkt mit besonders ausgeprägter Breitbandwirkung, auch gegen Schwarzalgen. Melpool Jet: schaumfrei, für Whirlpools und Schwimmbecken mit Gegenstromanlagen.

5.3.2) Flockung:
Zur Unterstützung der Feinfiltereigenschaften von Sandfiltern wird der Einsatz von Flockmitteln empfohlen. Hierzu empfehlen wir alternativ: Melpool Flockkissen: langsam löslich, zur kontinuierlichen Filterunterstützung, Melpool PAC: flüssiges, sofort voll wirksames Produkt gegen aktuelle Wassertrübung, Melpool ASU: Flock-Kartuschen, schnell löslich, Flock-4: schnell lösliche Flock-Chips, besonders einfach anwendbar (ohne Fliesstoff).

5.3.3) Überwinterung:
Zur Präparierung des Schwimmbadwassers für die Überwinterung empfehlen wir die Zugabe von Melpool WIC. Hierdurch werden Algenbildung und Kalkablagerungen während der Überwinterung weitesgehendst vermieden und dadurch die Beckenreinigung im Frühjahr bedeutend vereinfacht.

5.3.4) Reinigung:
Um unerwünschte Reaktionen im Wasser (z.B. Eintrübungen etc.) durch falsche Reiniger zu vermeiden, empfehlen wir die Verwendung von speziellen Schwimmbadreinigern, die für die Reinigung von öffentlichen Schwimmbädern zugelassen und empfohlen werden: Melpool RRF, alkalischer Reiniger zur Entfernung von organischen Verschmutzungen, z.B. schwarzen (Fett-) Rändern; Melpool RSU, saurer Reiniger zur Entfernung von Kalkrändern usw.

5.4) PROBLEME, URSACHEN UND ABHILFE
Bisweilen bereiten auch die bestgepflegtesten Schwimmbäder Probleme. Die folgende Aufstellung soll dem Schwimmbad-Besitzer helfen, die Mehrzahl aller möglicherweise auftretenden Probleme zu lösen . Sollten trotzdem noch Probleme bleiben, empfehlen wir, einen Fachmann zu Rate zu ziehen.

5.4.1) Augen- und Hautreizungen, Chlorgeruch:
Ursachen: Abhilfe:
- pH-Wert zu hoch oder zu tief - pH-Wert messen und einstellen - Anwesenheit von Chloraminen - Eine Stoß-Chlorung* durchführen verursacht durch organische Verunreinigungen des Wassers.

5.4.2) Der Wert des freien Restchlors sinkt schnell:
Ursachen: Abhilfe:
- Intensive Benutzung des Bades - Stoß-Chlorung*
- Hohe Temperaturen/Schwüle - Stoß-Chlorung*
- Fehlender Chlor-Stabilisator - Stabilisator-Gehalt prüfen, einstellen mit MELPOOL ICA und/oder organisches stabilisiertes Chlor benutzen.

5.4.3) Schwierigkeiten, den pH-Wert einzustellen:
Ursache: Abhilfe:
- Gesamt-Alkalinität zu hoch - Gesamt-Alkalinität messen und mit MELPOOL pH-minus einstellen.

5.4.4) pH-Wert instabil:
Ursache: Abhilfe:
- Gesamt-Alkalinität zu niedrig - Gesamt-Alkalinität messen und mit MELPOOL TA+ einstellen.

5.4.5) Kalkablagerungen:
Ursachen: Abhilfe:
- pH-Wert und/oder Gesamt- - Beide Werte messen und mit MELPOOL Alkalinität zu hoch pH-minus einstellen.
- Wasserhärte (Calcium) zu hoch
- Einen Teil des Wassers ablassen und mit weichem Wasser auffüllen; kein Chlorungsprodukt, das Calcium enthält, verwenden wie z. B. MELPOOL 70/G oder 70/20, sondern stabilisierte Chlorprodukte zur Desinfektion und MELPOOL CAL zur Verhinderung von Kalkablagerungen.

5.4.6) Korrosion an Metallteilen:
Ursache: Abhilfe:
- pH-Wert zu niedrig - Gesamt-Alkalinität und pH-Wert messen, mit MELPOOL pH-plus und falls notwendig, mit MELPOOL TA+ einstellen.

5.4.7) Trübes oder milchiges Wasser:
Ursachen: Abhilfe
- Filtration ungenügend - Filter prüfen; gegenspülen mit MELPOOL RRF; anschließend MELPOOL PAC verwenden, um den Klärungsprozess zu beschleunigen. - Zu viele gelöste Feststoffe - Ein Drittel bis eine Hälfte des Wassers durch weiches Wasser ersetzen (keine Calciumhaltigen Produkte wie MELPOOL 70/G und 70/20).

- pH-Wert und Gesamt-Alkalinität - pH-Wert und Gesamt-Alkalinität messen, zu hoch beides mit MELPOOL pH-minus einstellen, ggf. Sandfilter mit Melpool ACI entkalken. - Organische Verunreinigungen - pH-Wert messen und ggf. einstellen, Stoß- chlorung*, um die Verunreinigungen zu zer- stören dann ggf. mit MELPOOL PAC noch in der Schwebe befindliche Verunreinigungen ausflocken lassen.

5.4.8) Grünes und trübes Wasser:
Ursache: Abhilfe:
- Algen - pH-Wert messen und ggf. einstellen, MELPOOL QAC einsetzen,nach 24 Stunden Stoß- chlorung*, falls nötig, alle 24 Stunden die Stoß-Chlorung wiederholen, bis die grüne Färbung verschwindet. Falls das Wasser dann immer noch trüb ist, siehe Problem "trübes oder milchiges Wasser".

5.4.9) Klares, aber gefärbtes Wasser (schwarz, braun, blau oder rötlich):
Ursache: Abhilfe:
- Metallische, oxidierte
- pH-Wert messen und auf 7,8 einstellen, Verunreinigungen wie MELPOOL PAC einsetzen, pH-Wert auf 7,2 bzw. Kupfer, Eisen, Mangan 7,4 einstellen, Stoß-Chlorung* durchführen, Behandlung, falls nötig, wiederholen.

5.4.10) Flecke (schwarz, braun, blau):
Ursache: Abhilfe:
- Metallische Ausfällungen oxidierter - Oft ist es sehr schwer, diese Flecken zu Verunreinigungen wie Kupfer, entfernen.Wenn sie jedoch aufgetreten sind, Eisen, Mangan muss zur Entfernung das Schwimmbad entleert und die befallenen Stellen mit einer Säure behandelt werden. Der Schwimmbadbauer gibt hierzu Rat, je nach verwendetem Baumaterial.

5.4.11) Schwarze und flaumige Flecken:
Ursache: Abhilfe:
- Schwarze Algen, die sich an die - Diese Algen sind sehr widerstandsfähig; Wände und den Boden angelagert pH-Wert kontrollieren und einstellen, haben. MELPOOL QAC einsetzen, nach 24 Stunden Stoß-Chlorung*; diese Vorgehensweise alle 24 Stunden wiederholen, bis die Flecken verschwunden sind. Während der Behandlung die befallenen Stellen öfters abbürsten. Wenn die schwarzen Algen nach 3 - 4 Tagen Behandlungsdauer immer noch sichtbar sind, empfiehlt es sich, das Wasser bis zu den befallenen Stellen abzulassen und sie dann mit einer Kunststoff-Bürste und einer 15 %-igen Chlor-Lösung abzubürsten. Vorsicht: Chlor kann Schwimmbadauskleidun- gen bleichen!

5.4.12) Schäumende Wasseroberfläche:
Ursache: Abhilfe:
- Algizid-Überschuß - Wasser teilweise ablassen und neues zu- laufen lassen, bis das Wasser nicht mehr schäumt. Später geringere Algizid-Dosierun- gen verwenden.

* = Stoß-Chlorung kann mit folgenden MELPOOL-Produkten vorgenommen werden: MELPOOL 50/20, 55/G, 70/G und 70/20. Der Schwimmbadhändler hilft bei der Auswahl der rich- tigen Produkte. Die Etiketten der Produkte sollten in jedem Fall beachtet werden!

6) MELPOOL-PRODUKTE-TABELLE:
MELPOOL 50/20 : stabilisiertes Chlor in Tabletten a 20gr, schnell löslich für Stoß-Behand- lung.
MELPOOL 55/G : stabilisiertes Chlor, Granulat, für Stoß- und laufende Chlorung.
MELPOOL 70/G : Chlor-Granulat für Stoß- und laufende Chlorung weichen Wassers.
MELPOOL 70/20 : Chlor in Tabletten a 20gr, für Stoß-und laufende Chlorung weichen Wassers.
MELPOOL 90/G : stabilisiertes Chlor, Granulat, für die laufende Desinfektion.
MELPOOL 90/20 : stabilisiertes Chlor in Tabletten a 20 gr, langsam löslich.
MELPOOL 90/200: stabilisiertes Chlor in Tabletten a 200 gr, für die laufende Chlorung.
MELPOOL ACI : Reinigungs- und Entkalkungsmittel für Sandfilter, baut Kalkverkrustungen ab.
MELPOOL AKT/G : Aktivsauerstoff-Granulat für die Stoß-Desinfektion
MELPOOL ASU : Flock-Kartuschen, schnell löslich
MELPOOL CAL : Flüssiger Kalk-Stabilisator, verhindert Kalkablagerungen.
MELPOOL ICA : Stabilisator, Granulat, verzögert spürbar den Abbau von Chlor durch UV- Strahlen und Hitze.
MELPOOL JET : Algizid, schaumfrei, für Whirlpools und Gegenstrom-Schwimmanlagen
MELPOOL PAC : Flüssiges, hoch wirksames Flockungsmittel. Bewirkt Ausfällung von Schwebeteilchen in trübem Wasser.
MELPOOL pH+ : pH-Wert-Regulierer, hebt pH-Wert an.
MELPOOL pH- : pH-Wert-Regulierer, senkt pH-Wert ab.
MELPOOL RRF : Reiniger für Rand und Filter, alkalisch
MELPOOL RSU : Reiniger für Verkalkungen, sauer
MELPOOL QAC : hoch-konzentriertes Algizid, vernichtet Algen und verhindert deren Ent- wicklung.
MELPOOL TA + : Pulver, erhöht den Gesamt-Alkalien-Gehalt.
MELPOOL WIC : Flüssiges Überwinterungsmittel, das Schwimmbadwasser während des Winters schützt.

Obige Angaben entsprechen dem heutigen Stand unserer Kenntnisse und sollen über unsere Produkte und deren Anwendungsmöglichkeiten informieren. Sie haben somit nicht die Bedeutung, bestimmte Eigenschaften der Produkte oder deren Eignung für einen konkreten Einsatzzweck zuzusichern. Da die Benutzung durch Dritte außerhalb unserer Kontrolle liegt, ist der Verwender der Produkte verantwortlich, die Aspekte der Sicherheit und Angemessenheit der Verwendung der Produkte zu ermessen. Etwaig bestehende gewerbliche Schutzrechte sind zu berücksichtigen.